Zirbengruppe

Die Zirbengruppe ist eine filzhandwerkliche Selbsthilfegruppe, die in Ulan Bator am 19.10.2009 die Stiftung „Filzzirbe“ (Esgiigazuur) – laut Justizministerium eine nichtstaatliche Organisation – gegründet wurde, dazu in Kipfenberg die Gruppe „Zirbe“ am 6.3.2010 als Förder- und Freundeskreis derer filzhandwerklichen Selbsthilfegruppe „Zirbenzweig“ in Ulan Bator. Die Zirbengruppe ist unter das Dach des „Förderkreises für Evangelische Jugendarbeit e.V.“ aufgenommen worden. Oberstes Ziel ist, alleinerziehenden Frauen – besonders in Ulan Bator – zu helfen, Geld für die Ausbildung ihrer Kinder zu verdienen. Der Verein bildet Frauen zu Filzhandwerkerinnen aus. Dabei lernen sie, qualitativ hochwertige Filzprodukte herzustellen und die Grundlagen betriebswirtschaftlichen Denkens und Handels zu schaffen.

Entstehungsgeschichte

Im Sommer 2009 kam eine Touristengruppe aus der deutschen Stadt Ingolstadt zu einer unserer Reisen in der Mongolei. Uli Seidler, der Mitgründer unserer Initivative, war als Gruppenleiter dabei. Da Uli Künstler und Lehrer von Beruf ist, interessierte er sich für mongolisches Kunsthandwerk und mongolische Muster. Jedes Mal, wenn er ein Muster sah, fragte er nach seinem Sinn und nach seiner Bedeutung. Während seiner Reise war er von vielen Dingen beeindruckt. Das mongolische Handwerk mochte er sehr, einschließlich der warmen und bequemen Filzhausschuhe aus einem umweltreundlichen Material – der Wolle. Als ich zu Besuch nach Deutschland reiste, lernte ich zum ersten Mal, Filzhausschuhe selbst zu machen. Das erzählte ich Uli. Irgendwann im Sommer 2009 hatten wir die Idee, zusammen zu arbeiten. In meinem Bezirk leben viele alleinerziehende Frauen. Ich wollte ihnen mit unserer Idee helfen, Geld zu verdienen. Um die Lebensgrundlage von alleinerziehenden Frauen zu verbessern und ihnen eine Tür zu öffnen, wurde unsere Initiative gegründet.

Förderkreis „Zirbe“ gegründet
Unterstützung für Frauen in Ulan Bator

Anfang März lud Bildhauer und Kunsterzieher Uli Seidler, Vertrauensmann an St. Matthäus, auf die Burg Kipfenberg ins Römer und Bajuwaren Museum ein. Ziel und Zweck war die Gründung der Gruppe „Zirbe“ – Freunde der filzhandwerklichen Selbsthilfegruppe „Gazuur“ in Ulan Bator. Auf einer Studienreise im letzten Jahr mit der Evangelischen Aussiedlerarbeit Ingolstadt in die Mongolei war bei allem Schönen und Interessanten der alten, großen Mongolei aufgefallen, in welch großer Not die Menschen, vor allem in der Hauptstadt Ulan Bator, leben. Uli Seidler fasste dort vor Ort mit der mongolischen Reiseveranstaltungspartnerin Tungalag Galya den Entschluss, in Ulan Bator die nichtstaatliche Organisation „Gazuur“, in Ingolstadt unter dem Dach des „Förderkreises für Evangelische Jugendarbeit e.V.“ die Gruppe „Zirbe“ einzurichten. Dreizehn Mitglieder waren eingeladen worden. Sie bilden den Kern der wachsenden Gruppe. Ziel ist es, den alleinerziehenden Frauen in Ulan Bator zu helfen, damit die Ausbildung der Kinder unterstützt wird – durch Zuverdienst mit Erzeugung und Verkauf von einheimischen, handwerklichen Filzprodukten. Zu dieser Förderinitiative lädt Uli Seidler herzlich ein.

Die Kulisse bei der Gründung auf der Burg Kipfenberg, bildete die derzeit laufende Ausstellung „Spinnst du? – Geschichte des textilen Handwerks“ von Uli Claaßen-Büttner, einer jungen Textilarchäologin.

Bilder von der mongolischen Gruppe wurden gezeigt. Vor dem Geschäftsteil und vor dem mongolischen kalten Büffet gab es vier kurze Referate. Uli Claaßen-Büttner referierte über Filz in der Archäologie, Uli Seidler über Joseph Beuys und seine Filzbeziehungen, Khongorzul Batmunkh anhand der Bilder über die Mitglieder in Ulan Bator und Pfarrer Helmut Küstenmacher mit viel Detailwissen über die Evangelische Aussiedlerarbeit und aus der Mongolei. Er stellte auch eine neue Mongoleifahrt im Sommer dieses Jahres vor. Uli Seidler hält es mit dem Joseph-Beuys-Text im evangelischen Gesangbuch, S. 269, wenn er über die neu gegründete „Zirbengruppe“ redet: „Ohne den christlichen Stoff, das Element des Lebens, des Geistes und der Imagination, Inspiration, Intuition ist eine positive Bewusstseinsentwicklung nicht möglich.“
(mon)
aus: DER MONAT – Evangelisch im Dekanatsbezirk Ingolstadt, „KIRCHE UND WELT“, April 2010, S.6

Mitglied werden und Unterstützen

Die Mitgliedsbeiträge dienen dazu, dass die Frauen die erforderlichen Rohstoffe für ihre Filzprodukte zu beschaffen. Da  Filzprodukte saisonabhängig sind, sollten die Frauen im Sommer und Frühjahr anfangen zu filzen und ab Anfang Herbst  erste Produkte weiterverkaufen.

Wenn Sie unsere Arbeit mit den Frauen unterstützen wollen, können Sie gerne Kontakt mit uns aufnehmen. Oder dieses Anmeldungsformular ausfüllen und zusenden. Formular einscannen und per E-Mail senden oder hochladen per Post schicken.

Unsere Großen Unterstützer

Maria Nutz und Hubert Rotter Defet sind unsere größten Unterstützer, die es uns nun ermöglicht haben, unsere Filzprodukte auf deutschen Märkten zu verkaufen. Dank Manfred Stuhl können wir auch am wunderbaren Spalter Weihnachtsmarkt teilnehmen. Auch Veronika Schiele organisiert in ihrem Schloss einen kleinen und feinen Weihnachtsmarkt, an dem wir auch jährlich teilnehmen.

 Verleihung der Ehrenmedaillen aus dem mongolischen Stadtbezirk Chingeltei

v.l.n.r. oben: Alfred Zottmann, 2. Bürgermeister der Stadt Spalt, Tungalag Galya und Batmunkh Davaa

v.l.n.r. unten: Hubert Rottner Defet, Maria Nutz und Manfred Stuhl.

Frauenfrühstücke in Ulan Bator

Im Jahr 2014 erfuhr Tungalag Galya erstes Mal von einem Frauenfrühstück in einer ingolstädtischen Kirchengemeinde, zu dem sie von Dagmar Süvern Seidler begleitet wurde. Tungaa fand dieses Eregnis einzigartig – vor allem, dass die Frauen sich gegenseitig unterstützten und einen starken Zusammenhalt entwickelten. Sie hat sofort angefangen, in der Mongolei selbst regelmäßige Frauenfrühstücke zu organisieren. Bis heute hat sie erfolgreich mehrere Frauenfrühstücke unter verschiedenen Themenpunkten veranstaltet, um Frauen miteinander zu vernetzen. Bei jedem Frühstück werden unsere Filzfrauen immer herzlich eingeladen und gleichzeitig haben Sie die Möglichkeit, ihre Produkte vorzustellen. Einmal im Monat findet das Frauenfrühstück, immer an verschiedenen Orten. Mehr können Sie auf unserer Facebook-Seite erfahren.